Betrugsarten bei Google MyBusiness

Die mobile Suche auf dem Smartphone vor Ort, beim Einkaufsbummel oder unterwegs, wird immer wichtiger. Weit mehr als die Hälfte der Besucher einer durchschnittlichen Webseite finden Ihren Weg auf die Webseite über eine Google-Anfrage, durchgeführt auf einem Smartphone oder Tablet. Zusätzlich wird verstärkt direkt über die Spracherkennung des Smartphone gesucht, statt bestimmte Keywörter in die Google-Suchzeile einzugeben.

 

Suche über das Smartphone

Dabei unterscheiden sich die Suchmethoden drastisch, wenn es um den Sinn und Zweck einer Google-Suche geht. Zum Beispiel ist im B2B-Bereich nach wie vor die Google-Suche am herkömmlichen Büro-Computer vorherrschend, während die Suche nach einem Restaurant oder bestimmten Fachgeschäften zunehmend direkt vor Ort auf dem Smartphone durchgeführt wird. Besonders mobil-affine jüngere Zielgruppen produzieren hier viel Suchvolumen.

 

Ohne Präsenz keine Kundschaft

Um so wichtiger ist und wird die virtuelle Präsenz real existierender Angebote lokal vor Ort. Geschäfte und Lokale müssen im Internet existieren, damit die Menschen auch in der realen Welt das Angebot finden. Nicht zuletzt hilft der Google MyBusiness Eintrag auch dabei, sich im Google-Ranking, jenseits der lokalen Suche, zu verbessern und eventuell geschaltete Anzeigen besser performen zu lassen.


Beispiel 1:

 

Wer in der Berliner Innenstadt einen Schlüsseldienst benötigt und danach auf Google sucht, erhält in der Regel Suchtreffer von Schlüsseldiensten aus der Innenstadt.

Hat ein Schlüsseldienst dort keine Webseite oder ist nicht in Branchenverzeichnissen eingetragen, kann er auch nicht im Internet gefunden werden.

 

Genau hier kommen Betrüger ins Spiel, die zwar "vor Ort" online gefunden werden wollen, dort aber gar kein Geschäftslokal unterhalten.


Beispiel 2:

 

Ein Schlüsseldienst aus einem Berliner Vorort möchte seine Dienstleistung auch in der Berliner Innenstadt anbieten und den dortigen Schlüsseldiensten Marktanteile streitig machen.

Dafür wird einfach eine zusätzliche, aber nicht real existierende Filiale des Schlüsseldienstes in der Kölner Innenstadt erfunden und bei Google registriert, um auch dort in der lokalen Suche angezeigt zu werden.

 

Wie funktioniert diese Methode?

Der Betrüger meldet sich mit einer real existierenden Adresse als Geschäftsinhaber bei Google My Business an und durchläuft einen Verifizierunsgprozess, bei dem Google entweder eine Postkarte mit einem Pincode an den Inhaber schickt, oder einen Kontrollanruf auf der Telefonnummer durchführt, die auf der zum Geschäft gehörenden Webseite hinterlegt ist. Ist diese Hürde genommen, können beliebig viele Standorte als Filialen für das eingetragene Unternehmen angelegt werden. Dabei sind Webseite oder Unterseiten einer Webseite immer hilfreich, auf denen die Fake-Adresse der erfundenen Filiale eingetragen ist.

 

Eine weitere Eskalationsstufe besteht dann in der Vermittlung von Dienstleistungen an Subunternehmen oder Partner. Es bieten also gar nicht mehr Unternehmen ihre Dienstleistungen an Orten an, an denen das Unternehmen gar keine echte Filiale hat, sondern: Der eigentliche Auftrag wird gegen Provision an Unternehmen vermittelt, die tatsächlich vor Ort ansässig sind. Diese fühlen sich zu Recht erpresst.

Google sperrt solche Seiten nach Prüfung

Es kommen mehere Verfahren zum Einsatz:

 

bestimmte Adressen werden für Firmenanmeldungen gesperrt oder limitiert ein gesonderter Registrierungsprozess wird eingeleitet, wenn Filialen weit entfernt vom eigentlichen Stammsitz des Unternehmens angemeldet werden Google sucht nach inkonsistenten Daten, also Daten, die den angegebenen Registrierungsdaten widersprechen verwirrende oder unvollständige Adressangaben, mit denen Betrüger in der Vergangenheit versuchten Google zu überlisten, werden ignoriert Gefakte Firmeneinträge sind nur die Spitze des Eisberges.

 

Da auch bei unserem Entsperrservice schon Anfragen zum ENTSPERREN solcher Einträge eingingen, informieren wir Google hierüber sofort.

 

Eine ähnliche Masche, wenn auch mit weniger krimineller Energie verbunden, ist das sogenannte Keyword-Stuffing bei Google My Business Einträgen. Hier werden die Firmen-Titel der Unternehmen, die sich bei Google My Business registrieren mit Keywörtern angefüllt, mit denen man gerne bei einer Googlesuche gefunden werden will.

 

Beispiel aus der amerikanischen Stadt Minneapolis:

 

Ein Unternehmen für die Reparatur von Elektro-Artikeln mit dem Namen "Reparatus", hat sich mit dem Firmennamen "Reparatus Minneapolis iPhone & iPad Repair" registriert. Der Betreiber von "Reparatus" möchte von iPhone-Besitzern aus Minneapolis gefunden werden, die ihr iPhone dort reparieren lassen wollen.

 

Wer jedoch die Webseite von "Reparatus" besucht, wird feststellen, dass die Firma lediglich "Reparatus" heist und alle möglichen Elektro-Artikel repariert, nicht nur iPhones. Und dies tut sie nicht nur in Minneapolis, sondern auch in den Städten Plymouth und Woodbury.

Es geht noch schmutziger.

Marketing-Kollege Mike aus den USA, der uns das Reparatus -Beispiel aus Minneapolis präsentiert, geht sogar einen Schritt weiter und schlägt bei Google eine Änderung der hinterlegten Daten des Unternehmens vor. So soll aus "Reparatus Minneapolis iPhone & iPad Repair" nur noch "Reparatus" werden, damit andere iPhone-Reparatur-Anbieter wieder mehr Chancen  haben, bei Google gefunden zu werden.

 

Die Änderung von bei Google hinterlegten Daten durch Nutzer ist möglich und soll die Qualität der Google-Daten durch die ehrenamtliche Mitarbeit der Nutzer verbessern. Diese Funktion kann allerdings auch missbraucht werden und zeigt mitunter amüsante Stilblüten. Denn wenn genügend User einen Änderungsvorschlag für gut befinden, übernimmt Google diesen Vorschlag.

 

So wurde zum Beispiel 2016 aus der Justizvollzugsanstalt Berlin - Moabit ein Escape-Room-Veranstalter, wo Touristen Rätsel lösen müssen, um aus einem fiktiven Gefängnis auszubrechen. In einem anderen Fall wurde aus dem Homöopathie-Unternehmen Hevert, welches als "Wirkstoffträger" Zuckerkügelchen, sogenannte Globuli, verwendet, ein "Süßwarengroßhändler". Einige Nutzer des Kurznachrichtendienstes Twitter hatten sich einen Spaß daraus gemacht, die Google-Maps-Einträge der Hevert-Niederlassungen in Rheinland-Pfalz und Berlin zu manipulieren.

 

Google My Business - Manipulation mit Folgen

Während die Umbenennung einer Justizvollzugsanstalt in eine Freizeiteinrichtung noch unter die Kategorie lustiger Streich fällt, können derartige Manipulationen wesentlich gravierendere Folgen für Geschäftsinhaber haben.  Im Bayern kostete eine Restaurantbetreiberin  aber die ungewünschte Änderung von Öffnungszeiten fast ihre Existenz.

 

Der aktuelle Fall:

"Jemand habe Anfang 2020 den Eintrag zu seinem bis dahin beliebten Restaurant auf Google Maps verändert, das Restaurant  sei von Samstag bis Montag grundsätzlich geschlossen. An den Wochenenden sei daraufhin die Zahl seiner Gäste so stark zurückgegangen, so musste der Betreiber mehrere Angestellte entlassen. Erst als jemand anrief und fragte, warum sein Restaurant ausgerechnet an den Wochenenden geschlossen sei, bemerkte man den falschen Eintrag in Google Maps."

Wir übernehmen die Kontrolle bei Google My Business für Sie


Wer sind die Opfer?

Größtenteils sind Auftragsunternehmen die Geschädigten, also Dienstleister, die traditionell kurzfristig vor Ort gesucht und benötigt werden. Zum Beispiel der bereits erwähnte Schlüsseldienst, Klempner, Glaser, Reinigungsdienste oder alle möglichen Formen von Reparatur-Diensten. Die Dienstleistungskategorie macht ca. 40% der Opfer von gefakten Unternehmensstandorten aus.

 

Etwa 10% der Opfer sollen, Google zufolge, sogar regelrecht erpresst werden.

Hier haben Betrüger es geschafft, die Google My Business - Einträge von real existierenden Unternehmen zu kapern und verlangen eine "Provision für vermittelte Kunden", die das Hotel oder Restaurant über den gekaperten Google My Business kontaktieren. In den meisten Fällen setzt der Betrüger seinen Opfern den Floh ins Ohr, der Google My Business - Eintrag könne eventuell gelöscht werden, wenn man nichts unternehme.

 

Wie schützt man sich?

Werden Sie Herr Ihrer Daten! Wenn nicht schon längst geschehen, reklamieren Sie bestehende Firmeneinträge zu Ihrem Unternehmen für sich.

 

Dies ist problemlos möglich bei Google, direkt unter dem jeweiligen Eintrag, über die Schaltfläche "Inhaber dieses Unternehmens?".

 

Anschließend muss noch der Google-Zertifizierungs-Prozess durchlaufen werden, damit Google, anhand einer an Ihre Adresse geschickten Postkarte mit Pin-Code, Ihre Inhaberschaft unter der korrekten Adresse überprüfen kann.

Bestätigungsmethode wählen

Account übernehmen

Hier finden Sie die Schaltfläche zum Übernehmen eines Google My Business - Eintrages

Google legt auch Google My Business -Einträge an, ohne das Zutun der jeweiligen Firma. Dies passiert, wenn Google beispielsweise Firmendaten in den Gelben Seiten findet, zu der es noch keinen Firmeneintrag bei Google gibt. In gewisser Weise ist Google My Business nämlich nichts anderes als die virtuellen Gelben Seiten. 

 

 

Im Idealfall haben Sie selbst den Google My Business - Eintrag erstellt und pflegen diesen. Dazu gehört auch, regelmäßig zu kontrollieren, ob jemand einen Änderungsvorschlag für Ihren Google My Business -Eintrag eingereicht hat. In diesem Fall schickt Ihnen Google eine E-Mail und bittet Sie, auf diesen Änderungsvorschlag zu reagieren. Reagieren Sie nicht, wird der Vorschlag nach einigen Wochen von Google übernommen.

Es gibt keine Google - Beauftragten, die Ihr Google My Business - Profil kontrollieren!

 

Wir bieten Ihnen den Service bei Google My Business gerne an:

 


++Warnung++

Wir warnen aber dringend vor, Dienstleistern, die Unternehmen ohne selbst verwalteten Google My Business -Eintrag kontaktieren und sich als Google-Mitarbeiter ausgeben.

 

Solche Mitarbeiter gibt es bei Google nicht!!


Fazit

Google ist, nicht zuletzt aus Eigeninteresse, auf dem besten Weg, die Qualität der eigenen Datenbasis stetig zu verbessern.

 

Doch die kaum handhabbare Größe der Datenberge und die Verifizierung der Daten auf Echtheit, ist selbst für Google kaum noch mit ökonomisch vertretbaren Mitteln zu handhaben. Deshalb wird es wohl immer zu einer gewissen Fehlerquote oder Betrugsversuchen kommen.

 

Falls noch nicht geschehen, legen Sie für Ihr Unternehmen einen Google My Business -Eintrag an oder reklamieren Sie den bereits bestehenden Eintrag.